Das ABC für deine Gastro-Gründung: M wie Mindestlohn
Die Löhne in der Gastronomie liegen oft im Bereich des Mindestlohns – keine Frage, das ist ein Problem.
was die Mindestlohnerhöhung auf 12€ pro Stunde bedeutet
Die Gastronomie ist eine der personalintensivsten Branchen, sowie auch ihre Zulieferer (Erzeuger:innen, Handwerks-Bäckerei, etc.). In der Gastronomie erreichen die Personalkosten durchschnittlich 35% vom Umsatz.
Wenn eine ungelernte Aushilfe ab Oktober 12€ brutto pro Stunde verdient, sollten gleichzeitig auch die Löhne für erfahrene Mitarbeiter:innen und gelerntes Fachpersonal steigen. Wir sprechen hier von einem Anstieg der Lohnkosten um etwa 20%, den sich ein Betrieb allein nicht finanzieren kann sondern diese werden auf die Verkaufspreise umgelegt und damit schlicht und ergreifend an die Gäste weitergegeben.
In Konzepten mit einer schwächeren Identität könnte es das Aus bedeuten. Und vielleicht ist das auch in Ordnung, wenn ein Betrieb ohnehin nicht mehr zukunftsfähig ist. Doch werden neue, werteorientierte Konzepte diesen Schritt meistern? Davon bin ich überzeugt und unterstütze sie bei dieser Herausforderung. Faire Lieferketten und faire Löhne dürfen zu fairen Preisen führen.
niedriges Lohn vs. hohes Trinkgeld - hat das Modell Zukunft?
Ob 12 € brutto pro Stunde jedoch als fairer Lohn gilt? Wenn man das Trinkgeld dazurechnet, vielleicht... Allerdings sehe ich gerade die Frage des Trinkgeldes sehr kritisch (dazu gerne ein nächstes Mal mehr…).
Es wäre wesentlich sozialverträglicher, wenn wir es der gesamten Gastronomiebranche ermöglichen könnten, die üblichen 10 % Trinkgeld auf die Preise aufzuschlagen und damit Löhne weit über dem Mindestlohn zu zahlen.
Wäre der Lohn angemessen, dürfte das Trinkgeld keine Rolle mehr spielen. Mit besserer Bezahlung machen wir die Gastronomie-Branche für Angestelt:innen wieder attraktiv. Das ist gut, denn wir brauchen gute Arbeitskräfte, die Spaß an Ihrer Arbeit haben. Menschen, die die Gastronomie als Branche lieben und davon leben können!